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Freitag, 28. Oktober 2016

„Lesestart“ kommt bundesweit an alle Grundschulen


 ©Stiftung Lesen / BMBF /
Tamara König


Ausweitung des bundesweiten Leseförderprogramms / Wanka: „Lesen ist von unschätzbarem Wert für die Entwicklung von Kindern“

 
Berlin/Mainz, 27.10.2016. Das Leseförderprogramm „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ wird zum Schulanfang 2016/17 auf alle Grundschulen in Deutschland ausgeweitet. Bundesweit stehen dafür im aktuellen Schuljahr 790.000 Sets für alle Erstklässlerinnen und Erstklässler zur Verfügung. Die Sets enthalten ein speziell konzipiertes, altersgerechtes Buch für Kinder sowie einen mehrsprachigen Vorlese-Ratgeber für Eltern. Mithilfe des kostenlosen Sets soll das Vorlesen und Lesen im Familienalltag weiter verankert werden. Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und von der Stiftung Lesen durchgeführt.
 
„Regelmäßiges Vorlesen und Selberlesen ist von unschätzbarem Wert für die individuelle Entwicklung von Kindern, denn Lesekompetenz ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Bildungsbiographie. Mit dem ,Lesestart‘-Programm begleiten wir Eltern und Kinder auf diesem Weg und leisten einen Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit von Anfang an“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.
 
„Ich freue mich, dass die Grundschullehrerinnen und -lehrer zu zentralen Programmpartnern werden, denn sie begleiten die geistige und soziale Entwicklung der Kinder und setzen wichtige Impulse. Zudem genießt der Beginn der Schulzeit in den Familien eine hohe emotionale und positive Aufmerksamkeit, die das ,Lesestart‘-Programm nutzt, um Familien weiterhin zum Vorlesen und gemeinsamen Lesen zu motivieren“, sagte Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen.
 
Für die erste Programmphase haben rund 5.000 Kinder- und Jugendarztpraxen von November 2011 bis Ende 2013 mehr als 1,2 Millionen „Lesestart“-Sets zur Weitergabe an Eltern mit einjährigen Kindern im Rahmen der U6-Vorsorgeuntersuchung bekommen. Von November 2013 bis Ende 2015 sind mehr als 5.000 Bibliotheken mit mehr als 1,2 Millionen Folgesets zur Weitergabe an Eltern mit dreijährigen Kindern ausgestattet worden. Mit dem Start des Schuljahres 2016/17 beginnt nun der dritte Meilenstein des Programms. Alle Grundschulen erhalten auch im nächsten und übernächsten Jahr zum Schulanfang „Lesestart“-Sets.
 
„Lesestart“ wurde 2015 auf Flüchtlingskinder ausgeweitet. Kinder bis fünf Jahre erhalten in Erstaufnahmeeinrichtungen ein „Lesestart“-Set mit einem altersgerechten Buch. Allen Erstaufnahmeeinrichtungen wird darüber hinaus eine Lese- und Medienbox für die Arbeit mit Kindern bis zwölf Jahren zur Verfügung gestellt. Flankiert werden diese Maßnahmen durch ein Seminar-Angebot für ehrenamtliche Vorlesepaten, Initiativen und andere Freiwillige in Erstaufnahmeeinrichtungen, um die Zusammenarbeit von regionalen Akteuren der Leseförderung mit den Erstaufnahmeeinrichtungen zu unterstützen.
 
Weitere Informationen: www.lesestart.de, www.facebook.com/lesestart
 
 
Pressekontakt:
 
Bundesministerium für Bildung und Forschung           Stiftung Lesen
Markus Fels                                                                 Daniel Schnock
Pressereferent                                                             PR-Manager
Tel: 030 / 18 57 50 50                                                 Tel: 06131 / 288 90 68 
markus.fels@bmbf.bund.de                                        daniel.schnock@stiftunglesen.de
www.bmbf.de                                                              www.stiftunglesen.de
  



Bereit für den NeuSTART: 67 neu zugewanderte, motivierte SchülerInnen aus Nordrhein-Westfalen erhalten START-Stipendium


Frankfurt, 28. Oktober 2016.

67 motivierte Jugendliche, die kürzlich nach Deutschland zugewandert sind, erhalten ein START-Schülerstipendium. Die 39 Mädchen und 28 Jungen sind zwischen 14 und 21 Jahre alt und gehören deutschlandweit zu 275 geförderten Jugendlichen. Mit START erhalten sie seit Beginn des Schuljahres eine finanzielle und ideelle Förderung über zwei Jahre, die beim Erlangen eines Schulabschlusses helfen soll. Heute findet die feierliche Aufnahmezeremonie in Frankfurt statt.

Das START-Schülerstipendium, die mittlerweile größte deutsche Bildungsinitiative für Jugendliche mit Migrationshintergrund, wird in Nordrhein-Westfalen von der START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH zusammen mit rund 32 Partnern angeboten.
Durch die aktuellen Zuwanderungen stellen sich neue gesellschaftliche Herausforderungen, vor allem bei der langfristigen Integration der Neuankömmlinge vor Ort und der Ermöglichung eines Zugangs ins Bildungssystem für die vielen Jugendlichen. START hat darauf reagiert und sein Stipendienprogramm umgestellt. Seit diesem Schuljahr 2016/17 richtet sich START an junge Zuwanderer und Geflüchtete, die erst seit kurzem, d.h. max. fünf Jahre, in Deutschland und zudem in finanziell schwierigen Verhältnissen leben, und unterstützt sie bei ihrem NeuSTART in Deutschland.
Anlässlich der Feierlichkeiten betont Schulministerin Sylvia Löhrmann in Düsseldorf: „Bildung ist ein grundlegender Schlüssel für eine schnelle und erfolgreiche Integration, die sich besonders in unseren Schulen durch den Kontakt mit Gleichaltrigen und die Sprachförderung im Unterricht vollzieht. Initiativen wie die START-Stiftung leisten zusätzliche wichtige Integrationsarbeit – durch das Schülerstipendium haben Jugendliche die Möglichkeit, sich noch besser und schneller bei uns zurechtzufinden. Ich wünsche allen Stipendiaten einen guten Start!“ 

Michael Okrob, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erläutert: „Ich freue mich, dass wir heute 275 junge Menschen in das neue START-Stipendienprogramm aufnehmen. In den letzten Monaten haben wir intensiv an der Neuausrichtung des Programms gearbeitet und dieses nun noch enger auf die Bedürfnisse junger Zuwanderer ausgerichtet. In den Auswahlgesprächen stellten wir fest, dass diese Jugendlichen alle hoch motiviert sind, einen guten Schulabschluss zu machen und ihre Karriereplanung fest im Blick haben. Doch vor dem Hintergrund vorangegangener Schicksalsschläge, Krieg und Fluchterfahrungen benötigen sie ideelle Unterstützung und einen leichteren Zugang zu unserem Bildungssystem. Die Bildungsinhalte der START-Seminare sowie der Kontakt zu anderen Stipendiaten und Ehemaligen des Netzwerks bieten diese Unterstützung.. Die neu zugewanderten Jugendlichen werden bei ihrem ‚Neustart‘ davon besonders profitieren.“

Dr. Heinz-Rudi Spiegel, Mitglied des Vorstandes der J.K.-Stiftung, und Andrea Locker, Geschäftsführerin der Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung, erklären stellvertretend für die weiteren Partner in Nordrhein-Westfalen: „Wir freuen uns, mit den START-Stipendien jungen Flüchtlingen in NRW neue Chancen für ein selbstbestimmtes Leben eröffnen zu können. Wir tun dies auch in der Überzeugung, gerade jetzt in partnerschaftlicher Stiftungskooperation ‚Flagge‘ zeigen zu sollen!“

Der START-Stipendiatenjahrgang 2016/2017 in Nordrhein-Westfalen:

Vorname
w/m
Alter
Herkunftsland
Wohnort
Ali
m

Afghanistan
Aachen
Mustafa
m

Afghanistan
Aachen
Silan Deniz
w
16
Türkei
Bielefeld
Arezoo
w

Afghanistan
Bochum
Gayane
w
17
Russland
Bönen
Ronny
m
18
Syrien
Dortmund
Alia
w
15
Syrien
Dortmund
Moutasem
m
18
Syrien
Dortmund
Diana
w
15
Afghanistan
Duisburg
Hussein
m
19
Syrien
Duisburg
Ruta Yonas
w
20
Eritrea
Düren
Nahid
w
18
Iran
Düsseldorf
Malva
w
17
Syrien
Düsseldorf
Mohammad
m
17
Afghanistan
Düsseldorf
Anas
m
17
Syrien
Espelkamp
Smedra
w
19
Syrien
Essen
Henda
w
18
Irak
Essen
Mahi
w
18
Syrien
Essen
Ronahi
w
17
Syrien
Essen
Sayed Akbar
m
18
Afghanistan
Frechen
Ernida
w
16
Albanien
Fröndenberg
Jacob
m
19
Nigeria
Gelsenkirchen
Milka
w
14
Äthiopien
Grevenbroich
Nada
w
17
Syrien
Gütersloh
Ranvir
m

Indien
Gütersloh
Mariela
w
15
Bulgarien
Hamm
Mariam
w
16
Libanon
Hamminkeln
Manizha
w
17
Tadschikistan
Hennef
Rosim
w
16
Syrien
Herne
Amir
m
15
Iran
Kerpen
Atousasadat
w
17
Iran
Kevelaer
Joanna
w
16
Polen
Köln
Robar
m
18
Irak
Köln
Muhamad
m
19
Syrien
Köln
Sude
w

Türkei
Köln
Elahe
w
18
Iran
Köln
Ftsum
m

Eritrea
Köln
Basir
m
17
Afghanistan
Krefeld
Mohammad Hossien
m
18
Iran
Leverkusen
Merna Magdy Mikhail
w
17
Ägypten
Minden
Aiman
m
21
Syrien
Münster
Ahmed
m
18
Eritrea
Münster
Sulin
w
18
Syrien
Münster
Rama
w
15
Syrien
Ochtrup
Anil
m
18
Afghanistan
Paderborn
Schohsanam
w
15
Tadschikistan
Remscheid
Arjana
w
18
Albanien
Schwelm
Ahmad
m
18
Syrien
Siegen
Salahudin
m

Afghanistan
Warendorf
Daniel
m
17
Rumänien
Wiedenbrück
Pakiza
w

Afghanistan
Wuppertal
Anya
w
17
Russland
Wuppertal
Maria-Louiza
w
17
Griechenland
Wuppertal
Jihan
w
19
Syrien
Wuppertal
Bawer
m
16
Syrien
Viersen

Geordnet nach Wohnorten. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden die Nachnamen nicht genannt und auf Wunsch der Stipendiaten ggf. auf einzelne weitere Angaben verzichtet.
Das 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen begonnene START-Schülerstipendienprogramm wird heute insgesamt in 14 Bundesländern (alle außer Bayern und Baden-Württemberg) angeboten. Seit 2007 führt die START-Stiftung gGmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Gefördert werden ab dem Schuljahr 2016/17 motivierte Schüler und Schülerinnen, die maximal seit fünf Jahren in Deutschland leben. Das zweijährige Stipendium beinhaltet eine materielle Förderung in Form eines Laptops und eines Druckers und eine finanzielle Unterstützung bei Bildungsausgaben. Das Herzstück bildet die ideelle Förderung mit einem breit gefächerten Bildungsprogramm, das die Persönlichkeitsentwicklung, die Kommunikationsfähigkeit sowie das Verständnis der modernen Vielfaltsgesellschaft stärkt und die Integration der Jugendlichen in Deutschland fördert. Derzeit profitieren etwa 710 Stipendiaten von START. 

In Nordrhein-Westfalen ist START eine gemeinsame Bildungsinitiative der START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH und folgender Partner: Bildungs- und Erziehungsstiftung der Herner Sparkasse, BürgerStiftung Düsseldorf, Bürgerstiftung Gütersloh, Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück, Bürgerstiftung Siegen, Deutsche Schülerakademie – Bildung und Begabung gGmbG, Deutsche Telekom Stiftung, Stadt Dortmund, Dr. Dirk Baier-Stiftung, Stadt Duisburg, Landeshauptstadt Düsseldorf, Stadt Essen, HANS HERMANN VOSS-STIFTUNG, JK-Stiftung, Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, Kommunale Integrationszentren NRW – Landesweite Koordinationsstelle, Kommunales Integrationszentrum Bielefeld, Kommunales Integrationszentrum Köln, Kommunales Integrationszentrum Remscheid, Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung, Ohrmann Montagetechnik GmbH, Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe, Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis, Verein zur Förderung politischen Handelns e.V., Wilo-Foundation, Stadt Wuppertal, Peter Herbst Stiftung, Deutschland rundet auf und UNO-Flüchtlingshilfe.



PRESSEKONTAKTE
Yevgeniy Breyger
START-Stiftung gGmbH, Kommunikation
Tel.: 069 300 388-408

Julia Juckel
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Kommunikation
Tel.: 069 66 07 56-172







Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“[1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001