Crowdfunding: Mehr als 16.000 Euro
für Meinungsfreiheit in Türkei gespendet / Rund 400 Spender unterstützen
Solidaritätsanzeigen in freien türkischen Medien / Zeichen für Meinungsfreiheit
vor dem Referendum zur Verfassungsänderung am 16. April
Bereits am vergangenen Freitag, zwei
Tage vor Ende des Crowdfundings, war das Ziel erreicht: Rund 400 Unterstützer
haben binnen vier Tagen insgesamt mehr als 16.000 Euro für Solidaritätsanzeigen
in unabhängigen türkischen Medien gespendet. Im Rahmen der Initiative
#FreeWordsTurkey hatte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zu Spenden
aufgerufen. Mit den Anzeigen bekunden die Initiatoren Solidarität mit
verfolgten Autoren, Journalisten, Verlagen, Kulturschaffenden sowie Bürgerinnen
und Bürgern der Türkei. Die Anzeigen erscheinen noch vor dem Referendum zur
Verfassungsänderung am 16. April 2017 unter anderem in den Print- bzw.
Online-Ausgaben von Agos Weekly, BirGün, Cumhuriyet, Diken.com.tr, Evrensel und
Turuncutime.
Über die Crowdfunding-Plattform
startnext.com sammelte der Verband Spenden. Mit Unterstützung des
Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, der International Publishers
Association, des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbandes SBVV, des
Writers-in-Prison Committee of PEN Austria sowie der European and International
Booksellers Federation und weiteren Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern
können die Anzeigen geschaltet werden.
„Unsere Erwartungen wurden
übertroffen. Wir bedanken uns bei den Unterstützerinnen und Unterstützern der
Aktion. Sie haben gezeigt, dass Ihnen Meinungsfreiheit sehr viel wert ist.
Dieses Grundrecht wird in der Tükei gerade mit Füßen getreten, es herrscht ein
Furor gegen Andersdenkende. Autoren und Journalisten werden Repressionen
ausgesetzt, verfolgt und inhaftiert, Medienunternehmen und Verlage unter Druck
gesetzt. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass die Türkei auf dem Weg in
einen totalitären Unrechtsstaat ist. Denn nichts fürchten Despoten mehr als das
freie Wort. Mit den Anzeigen wollen wir unsere Solidarität zeigen und
gleichzeitig ein Zeichen für die Meinungsfreiheit setzen“, sagt Alexander
Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.
Im türkischen Anzeigentext (unten in
deutscher Übersetzung) sprechen die Unterstützerinnen und Unterstützer allen,
die Repressionen durch die türkische Regierung ausgesetzt sind, ihre
Solidarität aus. Sie appellieren an eine gemeinsame demokratische
Wertegemeinschaft.
Bereits heute sitzen über 150
Journalistinnen und Journalisten, Autorinnen und Autoren in türkischen
Gefängnissen. Am 16. April 2017 stimmen die türkischen Bürgerinnen und Bürger
über eine Verfassungsänderung ab, die dem Staatspräsidenten des Landes
erhebliche Kompetenzen übertragen würde. Damit wäre eine weitere Verschärfung
der Lage der Meinungsfreiheit in der Türkei zu befürchten.
Der Anzeigentext im Wortlaut:
Gemeinsam für Freiheit und
Demokratie!
Mit großer Sorge beobachten wir,
dass sich die türkische Politik immer weiter von den Grundwerten freiheitlicher
Gesellschaften entfernt. Gewaltenteilung, Chancengleichheit für alle
politischen Parteien und nicht zuletzt das Recht der einzelnen Bürgerinnen und
Bürger, ihre Meinung frei zu äußern und zu verbreiten, sind
Grundvoraussetzungen für das Gelingen einer freien und demokratischen
Gesellschaft. Wir wissen, dass für diese Werte viele von Ihnen stehen.
Wir sehen, in welcher schwierigen
Situation und Zeit ein großer Teil von Ihnen lebt. Als Autoren, Verleger,
Journalisten, Buchhändler, Künstler, Anwälte, Richter, Wissenschaftler und
Bürgerinnen und Bürger sind Sie unerhörten Anschuldigungen, Repressionen und
Gewalttaten ausgesetzt, die jedweder Rechtsstaatlichkeit widersprechen. Mit
dieser Anzeige möchten wir unsere Solidarität mit Ihnen ausdrücken. Wir denken
an Sie und hoffen, dass Sie Teil der uns verbindenden Wertegemeinschaft
bleiben.
Ihre europäischen Mitbürgerinnen und
Mitbürger
#FreeWordsTurkey
Eine Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Kontakt für die Medien:
Börsenverein des Deutschen
Buchhandels e.V.
Thomas Koch, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 (0) 69 1306-293, E-Mail: t.koch@boev.de
Alexander Vieß, PR-Manager
Telefon +49 (0) 69 1306-296, E-Mail: viess@boev.de
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