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Dienstag, 4. April 2017

Sprachreisen für Berufstätige 30+: Know-how, Netzwerk, Nachhaltigkeit



Köln. Sprachreisen für Berufstätige, vor allem mit individuellen Komponenten, waren bis vor ein paar Jahren vor allem dem gehobenen Management vorbehalten. Die große Mehrheit der Berufstätigen 30+ musste sich die Schulbank im Ausland meist mit Studenten oder Berufsanfängern teilen. Dabei sind Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelles Know-How heute von nahezu allen Mitarbeitern international tätiger Unternehmen gefordert. Sprachschulen in aller Welt haben das Angebot für diese Zielgruppe in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut.

Individueller sollen sie sein, die Angebote für Sprachkursteilnehmer ab 30 Jahren, die schon im Berufsleben stehen. „Es kann auch darum gehen, fachspezifisch ein bestimmtes Thema aus dem eigenen Job umzusetzen und dafür gezielt ergänzende Einzeltrainings zu buchen“, sagt Thomas Bolle, Bildungsberater bei den gemeinnützigen Carl Duisberg Centren. Die neuen Kursangebote orientieren sich heute an den Bedürfnissen, die der jeweilige Arbeitsalltag mit sich bringt. „Unsere britischen Partnerschulen berichten, dass sich die allgemeinsprachlichen Englischkenntnisse deutscher Sprachkursteilnehmer in den letzten Jahren deutlich verbessert haben. Bedarf besteht allerdings nach wie vor beim Ausbau spezifischer kommunikativer Fertigkeiten. Neben Vokabeln und Grammatik ist daher die Vermittlung von internationalen Führungskompetenzen sowie interkulturellem Know-how gefragt. Effektive, erschwingliche Angebote dieser Art gab es in der Vergangenheit für Berufstätige 30+ selten“, so Bolle. „Denn Berufstätige starten heute eine Sprachreise mit mehr als nur dem Ziel, die Sprachkenntnisse zu verbessern. Sie haben Interesse am internationalen Netzwerken und dem Austausch mit Kursteilnehmern aus anderen Kulturkreisen.“

Klein, aber fein

In den Sprachkursen 30+ finden die Teilnehmer ein adäquates Lernumfeld. Meist handelt es sich bei den Schulen vor Ort um kleine, hochprofessionelle Schulen mit persönlicher Atmosphäre. Sie sind Anlaufstelle für Geschäftsleute aus der ganzen Welt, repräsentieren eine breite Palette von Berufsfeldern und alle Kursteilnehmer haben ein gemeinsames Ziel: sich für die englischsprachigen Anforderungen des beruflichen Alltags fit zu machen. Auf dem Programm stehen neben allgemeinen Englischkenntnissen vor allem praktische Fähigkeiten für Meetings und Präsentationen, Verhandlungsführung, Fachvokabular und auch interkulturelle Aspekte. Teilnehmer von Kleingruppen lernen mit Hilfe von Rollenspielen, Fallstudien und Videotraining. Die Reisenden schätzen dabei maßgeschneiderte Programme, die individuellen Einzelunterricht in Kombination mit Unterricht in kleinen Gruppen ermöglichen. Die Kurse sind meist als intensive Trainings mit einer hohen Wochenstundenzahl ausgelegt. Wobei die Kommunikation in der Fremdsprache auch bei Freizeitaktivitäten oder gemeinsamen Essen im Vordergrund steht. Gemeinsame Mittagessen mit Dozenten und anderen Teilnehmern gehören ebenso zum Programm, um schnell fit für den englischen Small Talk zu sein. „Wer heute mitten im Berufsleben steht und sich für eine Fortbildung entscheidet, will sich erfolgreich in der fremden Sprache verständigen können und seine Geschäftspartner vor ihrem kulturellen Hintergrund einschätzen lernen“, sagt Berater Thomas Bolle. Die Teilnehmer profitieren vom Austausch in einem anderen kulturellen Kontext.

Nachhaltiger Erfolg durch Online-Unterstützung

„Der Weg ist das Ziel und schon bei der Buchung einer Sprachreise können die persönlichen Fortschritte beginnen. Wir stellen fest, dass Berufstätige im Vorfeld Online-Unterstützung für ihre Sprachziele einfordern und auch nach der Sprachreise das neu gewonnene Know-how halten und verbessern möchten. Neben dem Aufenthalt vor Ort nehmen Coaching und Online-Lernplattformen für den nachhaltigen Erfolg ständig an Bedeutung zu. Sprachreise-Teilnehmer sind heute an längerfristigen Beziehungen zu Sprachschulen interessiert“, sagt Bolle. Freier Zugang zu Lernplattformen im Internet bieten Teilnehmern daher nach ihrer Reise die notwendigen Anregungen. Hierin unterscheiden sich die Sprachreisen für die Zielgruppe der Berufstätigen auch von herkömmlichen Angeboten. Individuelle, auf die jeweilige Person und deren Situation zugeschnittene Beratung ist bei der Auswahl der vielseitigen Angebote notwendig.

Interessenten können Sprachkurse weltweit belegen, sei es im englischen London oder Canterbury, auf Malta oder im amerikanischen Boston oder San Francisco, aber auch in Frankreich oder Spanien. Das Durchschnittsalter der Kursteilnehmer liegt zwischen 35 und 50 Jahren. Die Kurse sind überwiegend für eine Dauer von ein bis zwei Wochen angelegt. Die Unterbringung erfolgt im Hotel oder bei einer Gastfamilie. Weitere Informationen gibt es unter: www.carl-duisberg-sprachreisen.de/sprachreisen-berufstaetige  oder bei den Carl Duisberg Centren, Hansaring 49-51, 50670 Köln, Tel.: 0221/16 26-244, E-Mail: thomas.bolle@cdc.de

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Bildung ohne Grenzen - Information zu den Carl Duisberg Centren:
Die Carl Duisberg Centren sind ein führendes Dienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der internationalen Bildung und Qualifizierung. Hochwertige Programme vermitteln Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz, Auslandserfahrung und internationales Praxiswissen. Ob für Schule oder Beruf, die persönliche Entwicklung oder den weltweiten Erfolg – als verlässlicher Partner ermöglichen die Carl Duisberg Centren lebenslanges Lernen in einem globalen Umfeld. Auch grenzüberschreitende Bildungsprojekte für die Wirtschaft und öffentliche Institutionen gehören zum Portfolio des gemeinnützigen Unternehmens. Eigene Standorte und Repräsentanzen im In- und Ausland sowie ein internationales Netzwerk sichern die weltweite Handlungsfähigkeit. Weitere Informationen in unserer digitalen Pressemappe: http://www.cdc.de/index.php?id=171 

Pressekontakt:
Carl Duisberg Centren
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anja Thiede
Hansaring 49-51, 50670 Köln
Tel. 0221/1626-261, Fax: 0221/1626-161

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“[1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001