Köln/Bonn, 21. September 2017. Der Schulklassenwettbewerb „Be Smart –
Don’t Start“ zur Förderung des Nichtrauchens bei Jugendlichen ist seit 20
Jahren etabliert. Er wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) und der Deutschen Krebshilfe finanziell unterstützt. Anlässlich des
Jubiläums findet heute in Bonn eine Fachkonferenz statt, um Methoden moderner
schulischer Suchtprävention zu diskutieren. Im Rahmen der Veranstaltung wird
der Arzt und TV-Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen die Schirmherrschaft von
„Be Smart – Don’t Start“ übernehmen.
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, ist von der Effektivität des Programmes
überzeugt: „Die Repräsentativbefragungen der BZgA zeigen, dass in den
vergangenen 20 Jahren immer weniger Jugendliche in Deutschland mit dem Rauchen
begonnen haben: Die Raucherquote ist bei den 12- bis 17-Jährigen im Jahr 2016
auf einen historischen Tiefstand von unter zehn Prozent gesunken.
Zielgruppengerechte und leicht umsetzbare schulische Präventionsangebote wie
‚Be Smart – Don‘t Start‘ haben hierzu beigetragen. Dennoch gilt es, in den
Präventionsbemühungen auch für weitere Generationen nicht nachzulassen und
gleichzeitig die Angebote weiterzuentwickeln.“
Dr. Eckart von Hirschhausen, neuer Schirmherr des Wettbewerbs, betont:
„Humor in die medizinische Aufklärung zu bringen ist meine
Herzensangelegenheit. Drohungen erzeugen Trotz. Besser funktioniert ein
positiver Grund. Wir alle wissen, was uns gut täte, aber wir tun es nicht
automatisch. Es ist viel leichter nicht zu rauchen, wenn man nie damit
angefangen hat. Ich unterstütze gerne Jugendliche dabei, ‚Nein‘ zur
Tabakabhängigkeit zu sagen, denn es gibt keine ärztliche Tätigkeit, die einem
Menschen annähernd so viel gesunde Lebensjahre bescheren kann. Rauchen
entspannt? Nach einer Zigarette kann sich ein Raucher so entspannt fühlen, wie
ein Nichtraucher den ganzen Tag!"
Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, sagt: „Rauchen
ist der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor. Die Deutsche Krebshilfe setzt
sich daher seit Jahren dafür ein, dass bereits der erste Griff zur Zigarette
verhindert wird. Die gemeinnützige Stiftung hat ‚Be Smart – Don’t Start‘ seit 2003
mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Wir werden den Klassenwettbewerb auch
weiterhin aus Spendenmitteln unterstützen.“
Für die Deutsche Krebshilfe ist die Krebsprävention ein wichtiges
Thema. Jährlich erkranken knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland neu
an Krebs. Viele dieser Erkrankungen wären durch den Verzicht auf das Rauchen
vermeidbar.
Prof. Dr. Reiner Hanewinkel, Leiter des Kieler Instituts für Therapie-
und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und einer der Initiatoren, erklärt: „Der Wettbewerb
,Be Smart – Don’t Start‘ ist eines der wenigen schulbasierten
Präventionsprogramme, das in allen Bundesländern umgesetzt wird – und das seit
vielen Jahren sehr erfolgreich. Die Vernetzung und der Austausch der
verschiedenen Ebenen – von der Schule vor Ort über die Landesebene bis zur
Koordination auf Bundesebene – machen den Erfolg des Programms aus.“
In Studien konnte gezeigt werden, dass die Teilnahme am Wettbewerb
den Einstieg ins Rauchen verzögern beziehungsweise verhindern kann. Bei
schätzungsweise 10.000 Jugendlichen pro Jahr kann so vermieden werden, dass sie
mit dem Rauchen beginnen. Ein weiterer Vorteil des Wettbewerbs ist, dass er auf
hohe Akzeptanz sowohl bei den Lehrkräften als auch bei den teilnehmenden
Schülerinnen und Schülern stößt.
Auf der Fachtagung in Bonn treffen sich rund 80 Expertinnen und
Experten unter anderem mit dem Ziel, Perspektiven zu entwickeln, wie die
Reichweite evidenzbasierter Präventionsprogramme in Schulen gesteigert werden
kann.
Programm zur Fachtagung:
www.ift-nord.de/downloads/Einladung_Fachtagung.pdf
www.ift-nord.de/downloads/Einladung_Fachtagung.pdf
Der Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“
„Be Smart – Don’t Start“ ist ein Wettbewerb für alle
weiterführenden Schulen zur Förderung des Nichtrauchens. Teilnehmende Klassen –
in der Regel der Stufen sechs bis acht – verpflichten sich, ein halbes Jahr
lang komplett rauchfrei zu sein. Im Unterricht wird das Thema
„Rauchen/Nichtrauchen“ einmal pro Woche von den Lehrkräften aufgegriffen. Hierzu
bietet der Wettbewerb unterstützende Materialien. Klassen, die erfolgreich ein
halbes Jahr lang rauchfrei waren, nehmen an einer Auslosung teil und können so
attraktive Geld- und Sachpreise gewinnen. Im Schuljahr 2016/2017 haben sich
bundesweit 6.808 Klassen aus 2.516 Schulen am Wettbewerb beteiligt. Über drei
Viertel der Klassen haben den Wettbewerb erfolgreich beendet. Die BZgA fördert
die mehrmalige Teilnahme am Wettbewerb mit Sonderpreisen.
Mehr unter: www.besmart.info
Wissenschaftliche Artikel zur Wirksamkeit von „Be Smart – Don’t
Start“: www.ift-nord.de/praevention/be-smart-don-t-start
Mehr Informationen der BZgA zum Thema:
Die BZgA-Jugendkampagne „rauchfrei“: www.rauch-frei.info
BZgA-Broschüren für Jugendliche: „Rauchfrei durchs Leben“, „Schluss mit
Rauchen“, „Vorsicht Wasserpfeife!“
Die Materialien können kostenlos bestellt werden:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
Fax: 0221 - 8992257
E-Mail: order@bzga.de
Dr. Marita Völker-Albert
Pressesprecherin der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Maarweg 149-161
50825 Köln
Tel. 0221-8992280
Fax: 0221-8992201
E-Mail: marita.voelker-albert@bzga.de
www.bzga.de