HILFREICH: „Entscheidung treffen - leicht gemacht“
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Psychologische Praxis Hamburg-Mitte / Dipl.-Psych.Dieter Eisfeld
„Entscheidungtreffen - leicht gemacht“: CD/mp3 mitzwei Hypnosen
Hochbegabte Menschen und...
Kultur. Natur. Wissenschaft. By Lilli Cremer-Altgeld erfreut Menschen. Marcel Proust: "Das Lesen liegt an der Schwelle des geistigen Lebens; es kann uns darin einführen, aber es ist nicht dieses Leben."
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Freitag, 28. Juli 2017
10. Festival "Politik im Freien Theater" in München zum Thema REICH: Die Jury sichtet bis zum Juli 2018 freie Theaterproduktionen
Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet vom 1. bis 11. November 2018 in München das 10. Festival „Politik im Freien Theater“. Das Festival findet im Dreijahresturnus an wechselnden Orten statt und präsentiert zehn deutschsprachige Produktionen sowie fünf internationale Gastspiele.
Unter dem Motto REICH wird der Schwerpunkt der Münchner Ausgabe des Festivals auf Fragen nach wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Ungleichheiten und damit häufig einhergehenden Machtasymmetrien liegen.
Die Schere zwischen "arm" und "reich"! öffnet sich immer weiter - sowohl im lokalen und nationalen wie auch im globalen Maßstab. Dem Wohlstandsgefälle innerhalb Deutschlands und Europas sowie der spezifischen Situation in München wird zentrale Bedeutung zukommen. Aber auch das Thema Postkolonialismus wird aufbereitet, das Wirtschaft, Politik und Kultur vor immer drängenderen und sehr grundsätzlichen Fragen stellt, zum Beispiel in Form von Fluchtbewegungen.
Das Gastspielprogramm wird von einer Fachjury kuratiert. Die Jury besteht aus jeweils einem Vertreter der drei veranstaltenden Institutionen:
Sophie Becker, Künstlerische Leiterin Spielart-Festival, Spielmotor München e.V.
Christoph Gurk, Dramaturg und Kurator, Münchner Kammerspiele
Milena Mushak, Referentin und Leiterin des Festivals "Politik im Freien Theater", Bundeszentrale für politische Bi! ldung, Be rlin
sowie vier externen Theaterexpertinnen:
Johanna-Yasirra Kluhs, freie Dramaturgin und Kuratorin Interkultur Ruhr, Duisburg
Christine Milz, Performerin und Dramaturgin, Zürich
PD Dr. Sandra Nuy, Politik- und Medienwissenschaftlerin, Universität Siegen
Dr. Azadeh Sharifi, Theaterwissenschaftlerin, Ludwig-Maximilians-Universität München
Für Rückfragen steht Ihnen noch bis zum 7. August 2017 Milena Mushak zur Verfügung (Tel. 030 / 254 504 418, E-mail: milena.mushak@bpb.de).
Das Pressebüro der Münchner Kammerspiele ist nach der Sommerpause wieder ab dem 11. September besetzt.
Bundeszentrale für politische Bildung
Stabsstelle Kommunikation
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53113 Bonn
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Fax +49 (0)228 99515-293
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www.bpb.de/presse
Fünf Jahre Za´atari Flüchtlingslager: Kinderleben zwischen Hoffnung und Perspektivlosigkeit
Berlin,
28. Juli 2017. Genau vor fünf Jahren wurde das Za´atari Camp
im Norden Jordaniens, unweit der syrischen Grenze, eröffnet. Knapp einer halben
Million Menschen hat das Camp bisher Zuflucht geboten. Die ersten Unterkünfte
wurden innerhalb von nur 9 Tagen im Juli 2012 erbaut, aber bereits im April
2013 lebten laut Schätzungen des UNHCR 200.000 Menschen im Camp. Aktuell sind
dort 80.000 Menschen angesiedelt. Die Hälfte davon sind Kinder.
Für diese Kinder bedeutet
die Flucht mehr als nur den Verlust ihrer Heimat, sondern gleichzeitig den
Verlust von Bildung und das Risiko von Kinderarbeit oder früher Verheiratung.
Am stärksten betroffen sind Jugendliche, da sie die finanziellen Lasten der
Familien mittragen. Diesen Mädchen und Jungen ist es oft versagt, die
verlorenen Schuljahre aufzuholen.
Seit Beginn des Krieges in
Syrien vor sechs Jahren sind knapp 1,3 Millionen Menschen nach Jordanien
geflohen – mit enormen Auswirkungen auf die Infrastruktur des Landes. Vor allem
Bildungsmöglichkeiten für syrische Kinderflüchtlinge waren kaum vorhanden. Erst
im letzten Jahr gab es Anstrengungen seitens der Regierung, dies zu verbessern.
Auch die Beschränkung des Schulbesuchs für Kinder, die mehr als drei Jahre die
Schule verpasst haben, wurde aufgehoben. Syrischen Familien ist es mitunter gestattet,
in einigen Industriezweigen zu arbeiten. Als Resultat wurde Kinderarbeit
minimiert. Aber noch immer sind 50% aller syrischen Haushalte in Jordanien vom
Einkommen ihrer Kinder abhängig.
Trotz aller Bemühungen gibt
es viele Jugendliche, die keine Schule besuchen. Im Schuljahr 2016/17 wurden
nur 24.542 syrische Schüler in den Schulen registriert, obwohl 50.000 neue
Plätze zur Verfügung standen. Die syrischen Kinder, die in die Schule
zurückkehrten, berichten von Schwierigkeiten, Anschluss zu finden, weil es nur
drei vollgepackte Schulstunden pro Tag für den gesamten Lernstoff gibt und die
Klassen stark durchmischt sind in Bezug auf Alter und Fähigkeiten der Kinder.
Nahezu die Hälfte aller syrischen Kinder im Schulalter in Jordanien ist
statistisch von formaler Bildung ausgeschlossen.
Aufgrund des anhaltenden
Krieges gibt es zudem immer mehr Alleinerziehende, die unterhalb der
Armutsgrenze leben. Syrische Mädchen sind deshalb nach wie vor von früher
Verheiratung betroffen, da die Familien die finanzielle Last nicht mehr
schultern können. Andere Familien hingegen behalten vor allem in den dunklen
Wintermonaten ihre Mädchen zuhause, aus Angst vor sexueller Belästigung auf dem
Schulweg.
Susanna Krüger,
Geschäftsführerin von Save the Children, hat das Za´atari Camp mehrmals selbst
besucht und stellt fest: „Das Za´atari-Camp repräsentiert den Beginn der
syrischen Flüchtlingskrise. Die jordanische Regierung unternimmt große
Anstrengungen, um allen Kindern die Chance auf Bildung zu geben, aber dies ist
nicht immer ausreichend. Viele Kinder haben einen großen Teil ihrer
Schulausbildung verpasst und benötigen zusätzliche Unterstützung, um eine
Perspektive zu erhalten. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie zu einer
verlorenen Generation werden. Die jordanische Regierung hat zwar ihr
Versprechen gehalten, ausreichend Schulplätze zu schaffen. Doch ein Platz an
einem Tisch ist nicht genug. Lehrer brauchen eine qualifizierte Aus- oder
Fortbildung, um mit den Folgen umzugehen, die Kinderarbeit, frühe Verheiratung,
Ängste oder Missbrauch bei den Kindern ausgelöst haben.“
Save the Children ruft die
internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Verpflichtungen der Londoner und
Brüsseler Konferenzen zu erneuern und die Länder der Region mit Geld und
Ressourcen zu unterstützen, die die Kinder wieder zur Schule bringen. Dazu ist
professionelle und finanzielle Unterstützung nötig für:
·
Trainings
für Lehrer und Berater in Aufnahmeländern, damit Kinder den Bildungsstandard
bekommen, den sie brauchen
·
Bessere
Schulsysteme, in denen sich Kinder sicher fühlen in der Schule und Maßnahmen
gegen Mobbing sowie eine Stärkung des gemeinschaftlichen Zusammenhaltes und der
Verfolgung von Straftaten gegenüber Kindern
·
Pläne,
um das zweigleisige System aus formalen und nicht-formalen Bildungsstätten zu
beenden, und beide wieder zu einem vernünftigen Schulsystem zusammenzuführen
·
Größere
Bemühungen, um Kindern aus nicht-formalen Bildungswegen den Weg zurück in
öffentliche Schulen zu ebnen
·
Das
Messen von Lernerfolgen als ein Instrument zum Überprüfen und Verbessern der
Bildungsqualität
Kontakt:
Save the Children Deutschland e. V.
Pressestelle – Anna
Blässer
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 –
490
Über Save the Children
Save the Children ist als größte unabhängige
Kinderrechtsorganisation der Welt in mehr als 120 Ländern tätig. Die
Schwerpunkte liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung
und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit – auch in Katastrophensituationen.
Save the Children setzt sich ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder
achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und
selbstbestimmt aufwachsen können.
Der Weg ist das Ziel! – In den Ferien Schulweg trainieren
Berlin, 28. Juli 2017: Am 3. August 2017 fängt in den ersten Bundesländern das neue Schuljahr an. Für tausende Schulanfänger in Deutschland beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt. Aber nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen will gelernt sein, auch den Gang zur Schule können Kinder nicht ohne Hilfe meistern. Beim „Schulwegtraining“ sind die Eltern gefragt, mit Geduld und Einfühlungsvermögen ihr Kind anzuleiten.
Prof Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a.D.: „Kinder sehen den Straßenverkehr mit anderen Augen. Es braucht seine Zeit, bis sie Verkehrssituationen erfassen und ihr Verhalten darauf abstimmen können. Sie brauchen viel Übung auf ihrem Weg zur Schule, damit sie sicher unterwegs sind. Eltern dürfen diese Aufgabe nicht unterschätzen.“
In den letzten Tagen der Sommerferien sollten Eltern mit ihren Kindern den Schulweg abgehen. Zuerst muss die sicherste Route ermittelt werden, die nicht immer auch die kürzeste ist. Als Hilfe dienen Schulwegpläne, die von Kommunen und Schulen bereitgestellt werden und auf denen manche Gefahrenpunkte schon verzeichnet sind.
Geübt wird genau zu den Zeiten, in denen auch später das Kind den Weg gehen wird, denn am Wochenende oder zur Mittagszeit herrscht ein anderes Verkehrsaufkommen. Straßen werden nur an Ampeln, Überwegen oder Mittelinseln überquert. Das Kind darf den Verkehr dabei nicht aus den Augen verlieren und sollte beim Überqueren nicht unter Zeitdruck geraten. Auf dem Weg wird jeder Gefahrenpunkt gezeigt, beispielsweise Baustellen, versperrte Gehwege oder defekte Ampeln. Eltern müssen erklären, welches Verhalten jeweils angebracht ist.
Wie oft der Schulweg gemeinsam geübt wird, hängt von der Situation ab. Kinder lernen nicht gleich schnell und manche Schulwege sind anspruchsvoller als andere. Wenn der Hin- und Rückweg einige Male abgelaufen sind, tauschen Eltern und Kinder die Rollen: Jetzt übernimmt das Kind die Führung. Eltern greifen nur noch korrigierend ein.
Wenn die Kinder beim Rollentausch alle Vereinbarungen einhalten und sich sicher verhalten, können sie sich allein auf den Weg machen. Hin und wieder sollte aber der Weg von den Eltern mitgegangen werden, damit sich keine Fehler einschleichen.
In jedem Fall sollten Eltern nach Möglichkeit ihr Kind nicht mit dem Auto zur Schule fahren. Die „Elterntaxis“ hindern Schulkinder in ihrer Entwicklung und erschweren ihnen die Möglichkeit, selbstständig zu werden.
Informationen zur DVW:
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Ansprechpartnerin für die Presse:
Hannelore Herlan
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Die Deutsche Verkehrswacht gehört zu den ältesten und größten Bürgerinitiativen Deutschlands. Seit ihrer Gründung 1924 arbeitet sie für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf unseren Straßen – heute mit mehr als 60.000 ehrenamtlich Engagierten. Sie informieren, beraten und trainieren mit Verkehrsteilnehmern jeden Alters sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Zielgruppenprogramme der DVW erreichen rund 2,5 Millionen Menschen pro Jahr. Die DVW finanziert ihre Aktionen und Programme mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring.
Perlenfunde aus Eiszeithöhlen drückten Gruppenidentität aus
Universität
Tübingen und Urgeschichtliches Museum Blaubeuren präsentieren 42.000 Jahre
alten Schmuck aus Mammutelfenbein: Herstellung und Tragen waren wohl nur auf
der Schwäbischen Alb Tradition
Schon vor
42.000 Jahren nutzten Menschen Schmuck als Ausdruck von Gruppenidentität.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen und des Senckenberg
Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) an der Universität Tübingen
haben in den Weltkulturerbe-Höhlen des Achtals und Lonetals Perlen aus
Mammutelfenbein gefunden, die in ihrer Machart bislang ausschließlich auf der
Schwäbischen Alb vorkommen. Am Fundort Hohle Fels bei Schelklingen im Achtal wurden
zudem Perlenformen ausgegraben, die gänzlich einmalig für diese Höhle zu sein
scheinen. Professor Nicholas Conard und sein Team präsentierten am Freitag im
Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (urmu) neue Schmuckfunde aus den
Grabungsarbeiten ‒ mit 40 Schmuckstücken ist die Anzahl der Funde ungewöhnlich
hoch.
Conard ist
zugleich wissenschaftlicher Direktor des urmu, der Schmuck ist dort ab sofort
als „Fund des Jahres 2017“ zu sehen. Eine wissenschaftliche Veröffentlichung
dazu erschien am 28. Juli in den Archäologischen Ausgrabungen
Baden-Württemberg, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege
Baden-Württemberg.
Die
archäologischen Ausgrabungen im Hohle Fels bei Schelklingen liefern jährlich
faszinierende Fundstücke aus der Jüngeren Altsteinzeit. Aus den Schichten des
Aurignacien, die zwischen 42.000 und 34.000 Jahre alt sind, wurden im
vergangenen Jahr wieder zahlreiche Schmuckstücke ausgegraben. „Diese Schmuckstücke
sind wichtig für die Entwicklung unserer Art: neben Kunst und Musikinstrumenten
dokumentieren sie als symbolische Artefakte die frühesten Schmuckfunde in
dreidimensionaler Formgebung aus Elfenbein.
Sie
unterstreichen die gemeinsame Kultur und soziale Einheit der Menschen im Ach-
und Lonetal, die neue Formen systematisch produziert haben – eventuell als
Ausdruck einer Konkurrenz-Situation zum Neandertaler oder als Reaktion auf die
radikalen Umweltveränderungen in dieser Zeit“, sagte Nicholas Conard. „Und wir
können sogar Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Vorstellungen während
dieser ersten Epoche der modernen Menschen in Europa ziehen.“
So haben die
Grabungsteams der Universität Tübingen in den Höhlen des Achtals wie auch des
Lonetals über die Jahre hunderte von doppelt durchlochten Perlen aus
Mammutelfenbein geborgen. Sie sind in der Mitte verdickt und zu den Enden
beidseitig abgeflacht. Die Lochungen entstanden durch das Bohren mit einem
feinen Feuersteingerät oder durch wiederholtes Einschneiden. Die Perlen liegen
in allen Stadien des Herstellungsprozesses vor, vom Rohling bis zum getragenen
Stück. In ihrer Herstellungsart kommen sie ausschließlich auf der Schwäbischen
Alb vor. Zudem sind die Schmuckstücke aus den schwäbischen Höhlen der bislang
älteste Nachweis für die komplexe Herstellung von Elfenbeinperlen weltweit.
Noch spezieller sind dreifach durchlochte Perlen aus Mammutelfenbein aus der
ältesten aurignacienzeitlichen Schichten des Hohle Fels im Achtal. Hier laufen
die Enden mehr oder weniger spitz zu, die beiden äußeren Löcher werden meist
durch Einkerbungen vom mittleren Teil der Perle abgesetzt. Die Einkerbungen
entstanden durch mehrfaches Ansetzen und Schneiden des entsprechenden
Steinwerkzeugs. Dieser Perlentyp ist nur vom Fundort Hohle Fels bekannt und
besitzt derzeit keine Parallelen zu anderen Funden.
Dass auch die
doppelt durchlochten Perlen nur aus Grabungen auf der Schwäbischen Alb bekannt
sind, zeigt für die Wissenschaftler, dass sie Ausdruck einer Gruppenidentität
waren. „Diese Form wurde nicht mit Menschen aus anderen Regionen geteilt,
obwohl europaweit Kontakte bestanden; dieser Perlentyp war offensichtlich für
die Gruppen im Ach- und Lonetal bestimmt“, sagt Dr. Sibylle Wolf,
wissenschaftliche Koordinatorin und Mitarbeiterin des Senckenberg Centre HEP.
Zudem träten die Perlen über einen Zeitraum von 6.000 Jahren auf: „Das bezeugt,
dass es eine Tradition des Herstellens und Tragens dieser sehr speziellen Form
gab.“
„Neben den
figürlichen Kunstwerken und Musikinstrumenten ist die Entwicklung des Schmucks
als persönliches und gesellschaftliches Ausdrucksmittel ein wichtiges Element
der kulturellen Entwicklung vor 40.000 Jahren. Die Bandbreite von Materialien
und Formen wird bei uns im Museum vorgestellt“, sagt Dr. Stefanie Kölbl,
geschäftsführende Direktorin des Urgeschichtlichen Museums in Blaubeuren.
Das
Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (urmu) liegt in unmittelbarer Nähe der
Schwäbischen Steinzeithöhlen, die von der Unesco am 9. Juli 2017 zum
Weltkulturerbe ernannt wurden. Als Museum für Altsteinzeit in Baden-Württemberg
und Forschungsmuseum der Universität Tübingen stellt das urmu das eiszeitliche
Leben am Rand der Schwäbischen Alb vor 40.000 Jahren vor. Höhepunkte sind die
älteste Kunst und die ältesten Musikinstrumente der Menschheit mit
Originalfunden aus der Region. Prominentestes Exponat ist das Original der
„Venus vom Hohle Fels“.
Weitere
Originalfundstücke aus den Höhlen zeigen neben dem Urgeschichtlichen Museum (www.urmu.de) das Museum der Universität Tübingen
MUT (https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de), der Archäopark Vogelherd bei
Niederstotzingen (www.archaeopark-vogelherd.de/Niederstotzingen) das Landesmuseum Württemberg und das
Museum Ulm (www.museum-ulm.de).
Kontakt:
Prof.
Nicholas Conard PhD
Senckenberg
Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen
Abteilung für
Ältere Urgeschichte und Quartärökologie
Telefon +49
7071 29-72416
Dr. Sibylle
Wolf
Senckenberg
Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen
Telefon +49
7071 29-75420
Dr. Stefanie
Kölbl
Urgeschichtliches
Museum Blaubeuren
Telefon +49
7344 9669 911
Ausstellungsdaten:
Die Funde
können ab dem 28. Juli 2017 bis Anfang Januar 2018 im Urgeschichtlichen Museum
in einer Kabinettausstellung betrachtet werden. Die Originale werden mit
Rekonstruktionen zu Funktions- und Trageweise ergänzt.
Eberhard
Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Pressereferentin
Wilhelmstraße 5 · 72074 Tübingen · Germany
Telefon +49 7071 29-76789
Mittwoch, 19. Juli 2017
Bam nach dem Erdbeben: Die iranische Archäologin Dr. Leila Papoli Yazdi berichtet über ein außergewöhnliches archäologisch-ethnologisches Projekt in der 2003 zerstörten Stadt
Den Betroffenen helfen und das zeitgenössische Leben archivieren – das Doppelziel des archäologisch-ethnologischen Modellprojekts "Bam after the earthquake". Foto: L. Papoli Yazdi |
Augsburg/KPP – Ihren Abstecher nach Augsburg, der sich kurzfristig ergeben hat, nutzt die iranische Archäologin Dr. Leila Papoli Yazdi – derzeit Humboldt-Stipendiatin an der FU Berlin), um gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Omran Garazhian in einer Sonderveranstaltung des Altertumswissenschaftlichen Kolloquiums zum Thema "Bam post-earthquake context: ethnoarchaeology and contemporary archaeology" zu referieren. Der öffentliche Vortrag beginnt am 20. Juli 2017 um 18.15 Uhr im Raum 2006 der Historisch-Philologischen Fakultät, Universitätsstraße 10 (Gebäude D). Der Eintritt ist frei.
Die im südöstlichen Iran gelegene Stadt Bam wurde am 26. Dezember 2003 von einem verheerenden Erdbeben zerstört. Mehr als 40.000 Einwohner kamen ums Leben, unzählige wurden verletzt. Leila Papoli Yazdi und Omran Garazhian - heute Assistant Professor an Neyshabour University, Iran – waren damals Doktoranden in frühgeschichtlicher Archäologie an der Universität Teheran. "Als wir im Fernsehen die Berichte aus Bam sahen, war uns klar, dass wir hier nicht einfach nur Zuschauer bleiben konnten. Wir stellten uns", erzählt Papoli Yazdi, "die Frage, welche aktive Rolle die Archäologie bzw. wir als Archäologen hier übernehmen könnten." Dreißig Tage nach dem Beben waren die Teheraner Doktoranden dann vor Ort, und unter dem Titel "Bam after the earthquake" entwickelten sie ein außergewöhnliches archäologisch-ethnologisches Modellprojekt mit dem Ziel, einerseits den Bewohnern vor Ort bei der Verarbeitung der Katastrophe zu helfen und andererseits gleichzeitig das zeitgenössische Leben in Bam zu archivieren.
Knapp vierzehn Jahre später berichten Papoli Yazdi und Garazhian im Altertumswissenschaftlichen Kolloquium der Universität Augsburg über dieses Projekt, seinen Verlauf und insbesondere auch über die Schwierigkeiten, es unter politischen Verhältnissen durchzusetzen, wie sie in den zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnten im Iran herrschten und herrschen. Zur Sprache kommen dabei auch die wissenschaftlichen Arbeitsbedingungen im Nahen Osten ganz allgemein. Und schließlich geben die beiden iranischen Gäste auch Einblick in die methodischen Prämissen einer archäologischen Sub-Disziplin, die zeitgenössische Zerstörungsszenarien untersucht.
Zum Vortrag "Bam after the earthquake: the story of an avant-garde archaeological project in a tyrannical context" am 20. Juli 2017 um 18.15 Uhr im Raum 2006 der Historisch-Philologischen Fakultät (Universitätsstraße 10, Gebäude D, 86159 Augsburg) laden Prof. Dr. Natascha Sojc (Klassische Archäologie) und Prof. Dr. Gregor Weber (Alte Geschichte) alle Interessierten herzlich ein. Der Eintritt ist frei.
Ansprechpartnerin:Prof. Dr. Natascha Sojc
Telefon +49(0)821/598-5549
natascha.sojc@philhist.uni-augsburg.de
„Vorlesen für dementiell erkrankte Menschen“
Prof. Dr. Theo Hartogh und Dr. Ulrike Kehrer mit den Utensilien der „Geschichte zum Suppenstein“, die in der Fortbildung thematisiert wird. (Bild: Daubenspeck) |
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Universität Vechta und Katholische
Akademie Stapelfeld entwickeln neues Fortbildungsformat für haupt- und
ehrenamtliche Mitarbeiter in der Pflege und Angehörige
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„Es
war einmal…“ Der bekannte Satz ist Anfang vieler Märchen und Geschichten.
Geschichten, die Bilder im Kopf wecken: Von der Handlung selbst, der
Atmosphäre und den Gefühlen der Hauptfiguren – aber möglicherweise auch der
eigenen Kindheit und der Situation, in der man die Geschichte vorgelesen
bekam. Solche „inneren Bilder“ geben Menschen Halt und Zutrauen. In der
Arbeit mit dementiell Erkrankten nehmen diese Bilder, die beim Vorlesen einer
Geschichte entstehen, eine besondere Funktion ein: Sie können Erinnerungen
wachrufen und so das Gefühl vermitteln, wichtig und präsent zu sein. Mit der
Thematik des Vorlesens für dementiell erkrankte Menschen befasst sich die
gleichnamige Fortbildung, die am 5. und 6. September 2017 erstmals an der
Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) angeboten wird. Konzipiert wurde sie
in Kooperation mit der Universität Vechta.
„Wer
es versteht, lebendig vorzulesen, kann durch Ton, Rhythmus, Gestik und Mimik
viele Bilder beim Zuhörer erwecken“, erläutert Dr. Ulrike Kehrer, die zuständige
Leiterin der Fortbildung an der KAS. „Auch wenn die Worte selbst vielleicht
nicht mehr verstanden werden, wirken die nonverbalen Signale anregend. Eine
Erzählpause weckt Neugier, die Stimmlage kann eine Atmosphäre düster oder
fröhlich machen.“ Die Fortbildung übt mit den TeilnehmerInnen das lebendige
Vorlesen und das Erzeugen von Bildern. Außerdem stehen Aufbau und Gestaltung
einer Vorlese-Einheit auf dem Programm inklusive Handreichungen zur Auswahl
geeigneter Texte wie der „Geschichte zum Suppenstein“, zum Einsatz von
Requisiten und zur Gestaltung der Rahmenbedingungen.
Die
Fortbildung ist aus der Kooperation von KAS und Universität Vechta
entstanden, die 2015 begonnen hat. „Bisher lag ein Schwerpunkt auf Kursen zum
Singen und Musizieren mit dementiell erkrankten Menschen“, erläutert Prof.
Dr. Theo Hartogh von der Universität Vechta. „Die letztjährige Fachtagung
‚Märchen-Musik-Demenz‘ in der KAS regte uns an, unser gemeinsames Angebot im
Bereich Demenz inhaltlich zu erweitern und das Vorlesen zum Thema eines
eigenen Seminars zu machen. Auch hier sind haupt- und ehrenamtliche
MitarbeiterInnen in der Pflege oder Angehörige von dementiell Erkrankten die
Zielgruppe.“
Informationen und Anmeldung unter www.ka-stapelfeld.de/programm oder telefonisch bei Veronika Steiner du-Poel unter 04471 1881128.
Pressekontakt:
Sabrina Daubenspeck Universität Vechta Präsidialbüro, Marketing und Kommunikation Fon +49 (0) 4441.15 520 Fax +49 (0) 4441.15 523 E-Mail pressestelle@uni-vechta.de |
Am Ende steht ein neuer Anfang: LISA Pathfinder bereitet den Weg für das Gravitationswellen-Observatorium LISA
•Am 18. Juli 2017 endete nach 16 Monaten
wissenschaftlichen Betriebs die Technologieerpobungsmission LISA Pathfinder.
•Die Technologie von LISA Pathfinder hat dabei so gut
funktioniert, dass sie nun teilweise direkt beim
Gravitationswellen-Observatorium LISA zum Einsatz kommen soll.
Am Abend des 18. Juli 2017 ist die Mission LISA
Pathfinder nach 16 Monaten wissenschaftlichen Betriebs im Orbit abgeschaltet
worden. Damit geht eine anspruchsvolle Technologiedemonstration im Weltraum zu
Ende. Das Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR) und die Max-Planck-Gesellschaft haben den deutschen Beitrag zu dieser
Mission der europäischen Weltraumorganisation ESA finanziert. LISA Pathfinder
hat bei der Vorbereitung einer Weltraum-Laserinterferometrie zum Nachweis von
Gravitationswellen die Grenzen des bisher technisch Möglichen übertroffen und
damit einen wichtigen Schritt hin auf das geplante
Gravitationswellen-Observatorium LISA (Laser Interferometer Space Antenna) gemacht. LISA soll winzigste Schwingungen der
Raumzeit - sogenannte Gravitationswellen - "beobachten" und damit den
energiereichsten und heftigsten astrophysikalischen Ereignissen in unserem
Universum auf die Spur kommen. Sie sollen von LISA ab 2034 mit Hilfe einer Laserinterferometrie
zwischen drei jeweils rund zweieinhalb Millionen Kilometer voneinander
entfernten Sonden erforscht werden. War LISA bisher lediglich ein
Missionskonzept, so hat das Science Programme Committee (SPC) der ESA die
Mission inzwischen als dritte der großen Missionen (L3) seines "Cosmic
Vision Programms" ausgewählt.
Herzstück von LISA Pathfinder funktionierte tadellos
Wie der Missionsname bereits verrät, sollte die am 3.
Dezember 2015 gestartete Mission LISA Pathfinder den Weg für das
Gravitationswellen-Observatorium bereiten. Hier wurden Schlüsseltechnologien
für LISA erprobt, die wegen der Schwerkraft und anderer Störungen auf der Erde
nicht angemessen getestet werden können. Einige davon sind im sogenannten LISA
Technology Package (LTP) untergebracht. Diese komplexe Nutzlast - das Herzstück
von LISA Pathfinder - wurde unter der Leitung der Airbus Defence &
Space GmbH in Friedrichshafen mit Beistellungen wichtiger Komponenten und
Beiträgen aus mehreren europäischen Ländern entwickelt. In Friedrichshafen
wurde auch ihr Kernstück - das LTP Core Assembly - gebaut, getestet und danach
bei der Firma IABG in Ottobrunn in die Sonde integriert. "Diese
Technologie hat sehr gut funktioniert. Schon bei den ersten Messungen Ende
Februar 2016 zeigte sich noch während der Inbetriebnahme der Sonde, dass die
Ziele der Mission zum Teil deutlich übertroffen werden würden", blickt Dr.
Hans-Georg Grothues, LISA Pathfinder-Projektleiter im DLR Raumfahrtmanagement,
zurück. Es wurde daher im Juni 2016 beschlossen, die Mission bis Mitte 2017 zu
verlängern. "So konnten noch weitere, zum Teil mehrwöchige
Langzeitmessungen gemacht werden, die die Ergebnisse noch einmal deutlich
verbessert haben. Am Ende der Mission wurden sogar weitgehend die Anforderungen
für die spätere LISA-Mission erreicht und teilweise sogar übertroffen",
ergänzt Grothues. Erste Ergebnisse sind auch in einer Fachveröffentlichung
publiziert.
Technologie bereit für den Einsatz bei LISA
Weil die Tests über Erwarten gut verliefen, kann ein Teil
der LTP-Technologie nun auch bei LISA zum Einsatz kommen. "Richtig gut
haben vor allem die sogenannten Inertialsensoren für das Laserinterferometer
von LISA und das sogenannte Drag-Free-Attitude-Control-System (DFACS)
funktioniert", erklärt Grothues. Das DFACS bekommt Signale der
Inertialsensoren und hält in einer Rückkoppelungsschleife die Sonde im
Gleichgewicht, indem es Störkräfte - wie zum Beispiel den Strahlungsdruck der
Sonne - sehr genau über den Einsatz von europäischen Kaltgastrieb- und
US-amerikanischen Kolloidtriebwerken vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der
NASA ausgleicht: Raumsonde und Nutzlast bilden auf diese Weise eine untrennbare
Einheit. Die Inertialsensoren enthalten freifliegende, würfelförmige Testmassen
von etwa zwei Kilogramm Masse aus einer speziellen Gold-Platin-Legierung. Sie
bilden die Spiegel an den Enden der Arme des Laser-Interferometers, dessen
Licht durch einen besonders rauscharmen Laser der deutschen Firma Tesat
Spacecom GmbH erzeugt wird. Nahezu reibungslos funktionierte auch die kritische
Freigabe der Testmassen, die während des Starts durch einen Haltemechanismus
gesichert werden mussten. Auch deren mehrfaches Wiedereinfangen, Positionieren
und Freigeben im Laufe der Mission wurden erfolgreich durchgeführt.
Mit einem riesigen Laser-Dreieck Gravitationswellen auf
der Spur
Bei LISA werden diese Arme des Laserinterferometers durch
drei Satelliten an den Ecken eines nahezu gleichseitigen Dreiecks aufgespannt
und rund 2,5 Millionen Kilometer lang sein. Läuft eine Gravitationswelle durch
diese Konstellation hindurch, ändern sich die Abstände zwischen den Testmassen
in den Satelliten minimal. "Diese unvorstellbar kleinen Abstandsänderungen
sind gerade einmal so groß, wie der Kern eines Wasserstoffatoms. Wir wissen
jetzt aber, dass wir sie - und damit auch Gravitationswellen - mit der höchst
empfindlichen Laserinterferometrie-Messtechnik im Weltraum nachweisen und
untersuchen können. Dank LISA Pathfinder wird die exakte Kenntnis dieser
Abweichungen nun in die Konstruktion des LISA Gravitationswellen-Observatoriums
einfließen", betont Grothues. Zwar wurde bei LISA Pathfinder die Armlänge
auf 38 Zentimeter drastisch verkürzt, um das Interferometer im
Wissenschaftsmodul der Mission unterzubringen zu können. "Dennoch erlaubt
das LTP repräsentative Messungen vieler Effekte und Störungen an den beiden
freifliegenden Massen, wie sie später auch bei LISA charakteristisch sein
werden", sagt der DLR-Missionsmanager.
Industrielle Beteiligung und Forschungsinstitute
Als Europäische Raumfahrtagentur war die ESA für die
Durchführung der Mission LISA Pathfinder verantwortlich. In deren Auftrag hat
die Airbus Defence & Space Ltd. in Großbritannien die Sonde gebaut und
die Mission geplant. Unter der Leitung der Airbus Defence & Space GmbH
in Friedrichshafen waren an der Entwicklung des LISA Technology Package (LTP)
neben der ESA Forschungseinrichtungen und Industriefirmen aus Deutschland,
Italien, Großbritannien, Spanien, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden
entscheidend beteiligt. Bei Airbus in Friedrichshafen wurde auch das Kernstück
der Nutzlast - das LTP Core Assembly - gebaut, getestet und danach bei der
Firma IABG in Ottobrunn bei München in den Satelliten integriert. Der deutsche
Beitrag wurde neben der Airbus Defence & Space GmbH maßgeblich vom
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik / Albert-Einstein-Institut (AEI) in
Hannover geleistet und von der Max-Planck-Gesellschaft sowie dem DLR
Raumfahrtmanagement im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Energie (BMWi) finanziert.
Kontakte
Martin Fleischmann
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Raumfahrtmanagement, Kommunikation
Tel.: +49 228 447-120
Dr. Hans-Georg Grothues
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Raumfahrtmanagement, Extraterrestrik
Tel.: +49 228 447-348
Raumfahrtmanagement im DLR: http://www.dlr.de/rd/
ZEHN HOCHSCHULEN IM PROGRAMM: „SPRACHERWERB STÄRKEN – LEHRAMTSSTUDIERENDE GEWINNEN“ AUSGEWÄHLT
Der Stifterverband fördert zehn
Hochschulkonzepte, die Lehramtsstudierenden ermöglichen, Sprachunterricht für
Flüchtlinge zu geben. Das Angebot zum Spracherwerb wird dadurch erhöht, und die
engagierten Studierenden sammeln schon während ihres Studiums wertvolle
praktische Erfahrungen für ihren späteren Beruf.
Die zehn
ausgewählten Hochschulen stehen für unterschiedliche Ansätze, wie
Lehramtsstudierende praxisnah interkulturelle Kompetenzen sowie ihre
Kompetenzen im Rahmen der Ausbildung in DaZ (Deutsch als Zweitsprache) und in
DaF (Deutsch als Fremdsprache) erwerben und reflektieren können. Für die
Umsetzung ihrer Projekte erhalten die Hochschulen vom Stifterverband jeweils
60.000 Euro. Die geförderten Hochschulen sind:
»
Universität
Augsburg
»
Ruhr-Universität
Bochum
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Hochschule Schwäbisch-Gmünd
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Eberhard
Karls Universität Tübingen
Eine Jury mit Vertretern von
Hochschulen, Schulen, Studierenden, Stiftungen und Unternehmen wählte die
Projekte aus. Die geförderten Hochschulen haben innovative Konzepte entwickelt,
von denen alle Beteiligten – Studierende, Hochschullehrer und Flüchtlinge –
profitieren. Ziel ist, die bestmögliche Qualifizierung künftiger Lehrer zu
ermöglichen und damit gleichzeitig eine zentrale Frage der
Bildungsgerechtigkeit zu adressieren.
„Der sprachliche Hintergrund von
Schülern darf nicht über ihren Schulerfolg entscheiden“, fasst Volker
Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, zusammen.
„Allen geförderten Konzepten zur Lehrerausbildung ist gemein, dass sie für den
Unterricht mit Flüchtlingen und Schülern mit Migrationshintergrund Kompetenzen
zur Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache oder von Deutsch als Zweitsprache
mit ganz konkreten Praxiserfahrungen verknüpfen. Wir brauchen künftig viel mehr
Lehrer, die mit sprachlicher und kultureller Vielfalt umgehen können.“
Neben der Förderung bekommen die zehn
Hochschulen die Möglichkeit, am Netzwerk Stark durch Diversität: Förderung
interkultureller Kompetenzen in der Lehrerausbildung teilzunehmen, einer
gemeinsamen Initiative der Schöpflin Stiftung und des Stifterverbandes. Hier
können sie Projekterfahrungen reflektieren und sich in einer kollegialen
Beratung über Interkulturalität und Diversität in der Lehrerbildung
austauschen.
Details zu den geförderten Projekten
finden Sie unter:
Das Förderprogramm „Spracherwerb
stärken – Lehramtsstudierende gewinnen“ ist Teil der Initiative Integration
durch Bildung des Stifterverbandes. Mit insgesamt fünf Aktionslinien will
der Stifterverband damit einen Beitrag dazu leisten, Flüchtlingen eine bessere
Zukunft in Deutschland zu ermöglichen. www.integration-bildung.de
Kontakte:
Presse Stifterverband
Peggy Groß
T 030 322982-530
Förderprogramm „Spracherwerb stärken –
Lehramtsstudierende gewinnen“
Ann-Katrin Schröder-Kralemann
T 0201 8401-140
Dienstag, 18. Juli 2017
Hochschulzusammenarbeit mit dem Iran: Sehr starkes Interesse am Ausbau der Kooperation
Die
Zusammenarbeit deutscher und iranischer Hochschulen stand im Zentrum eines
zweitägigen Seminars in Teheran. Bei der von der Hochschulrektorenkonferenz
(HRK) in Kooperation mit der Allameh Tabataba‘i University und der
Unterstützung des DAAD-Informationszentrums Teheran organisierten Veranstaltung
tauschten sich 20 Hochschulpräsidentinnen und -präsidenten aus dem Iran und
Deutschland sowie rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Leiter
internationaler Büros aus beiden Ländern zur Umsetzung von
Internationalisierungsstrategien und zum Ausbau bestehender
Kooperationsstrukturen aus. Inhaltlicher Schwerpunkt war die Zusammenarbeit in
den Geistes- und Sozialwissenschaften, der stellvertretende iranische
Wissenschaftsminister betonte in seiner Eröffnungsrede jedoch das große
Interesse an einer Zusammenarbeit in allen Fachdisziplinen. Als Beispiele guter
Praxis dienten Kooperationsprojekte der Universitäten Gießen und Hannover sowie
der Hochschule Worms.
„Deutsche
Hochschulen sind zentrale Partner der iranischen Universitäten in der
internationalen Zusammenarbeit“, erklärte HRK-Vizepräsident Prof. Dr. Karim
Khakzar. „Insbesondere die großen, renommierten iranischen Universitäten wie
die University of Tehran verfügen über eine ausgeprägte Infrastruktur zur
Internationalisierung ihrer Hochschulen. Es gibt daher ein großes Potenzial in
der Zusammenarbeit mit den iranischen Universitäten“, so Khakzar.
Als Teil des
von DAAD und HRK gemeinsam getragenen DIES-Programms (Dialogue on Innovative
Higher Education Strategies), unterstützt das Seminar das wachsende Interesse
der deutschen Hochschulen an der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit
Universitäten im Iran. Bereits im vergangenen Jahr lud die HRK interessierte
deutsche Hochschulvertreterinnen und -vertreter zu einem Koordinierungsgespräch
zur Hochschulzusammenarbeit mit dem Iran ein. Inzwischen bestehen 62 Abkommen
zwischen deutschen und iranischen Hochschulen.
Stefanie Schulte-Austum
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
German Rectors´ Conference
Ahrstraße 39
Ahrstraße 39
53175 Bonn
Tel.: +49 (0)228 887-153
Tel.: +49 (0)228 887-153
Fax: +49 (0)228 887-280
E-Mail: schulte@hrk.de
E-Mail: schulte@hrk.de
Montag, 17. Juli 2017
Meinungsfreiheit: Jugendliche aus Frankreich und Deutschland debattieren mit Tanja Kinkel und Hayko Bağdat
Copyright: mediacampus
frankfurt
|
Deutsch-französisches
Jugendcamp zur Meinungsfreiheit vom 15. bis 22. Juli auf dem mediacampus
frankfurt / Kamingespräch am 19. Juli um 19 Uhr
Wie steht es um die Meinungsfreiheit in
Europa? Was können Jugendliche und die gesamte Zivilgesellschaft tun, um
freiheitliche Werte und Demokratie zu fördern? Diese Fragen diskutieren noch
bis zum 22. Juli 2017 Mädchen und Jungen aus Frankreich und Deutschland beim
Jugendcamp zur Meinungsfreiheit „Du hast das Wort – Tu as la parole“. In
Workshops und Seminaren auf dem medicamapus frankfurt sowie bei Exkursionen
nach Straßburg und Frankfurt am Main beschäftigen sich die 29 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer mit demokratischen Werten, Meinungsbildung und Meinungsvielfalt
in Europa. Als Online- und Videoreporter setzen sie sich selbständig mit den
Themen auseinander.
Beim Kamingespräch am 19. Juli debattieren
die Jugendlichen mit Autorin und PEN-Präsidiumsmitglied Tanja Kinkel, dem armenisch-türkischen Exil-Journalisten
Hayko Bağdat und Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels. Der Journalist Hayko Bağdat lebt in Deutschland im Exil.
Er hat mit Can Dündar in Berlin das Onlineportal Özgürüz gegründet und ist
Mitbegründer der Initiative „Friends of Hrant“, die sich für die Aufklärung des
Mordes am armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink einsetzt. Die Autorin
Tanja Kinkel ist Mitglied des Präsidiums des PEN-Zentrums Deutschland und hat
das Hilfswerk „Brot und Bücher e.V.“ mitbegründet, welches sich für die Belange
von Kindern in Afrika, Indien und Deutschland stark macht.
Die Veranstaltung ist nicht öffentlich.
Pressevertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, das Kamingespräch
und Jugendcamp zu besuchen; Akkreditierung bitte per Mail an presse@boev.de.
Das Jugendcamp „Du hast das Wort – Tu as la
parole“ findet im Rahmen von „Francfort en français – Frankfurt auf
Französisch: Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2017“ statt. Die
Jugendlichen präsentieren ihre Medienprojekte auf der Buchmesse im Oktober
2017.
Das Camp ist ein Projekt der Börsenverein des
Deutschen Buchhandels Stiftung in Kooperation mit dem mediacampus frankfurt.
Förderer sind die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main und
die Gemeinnützige Hertie-Stiftung. Das Jugendcamp wird unterstützt von der
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Weitere Informationen zum Programm unter www.wort-und-freiheit.de/jugendcamp.
Kontakt
für die Medien:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Thomas
Koch, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 (0) 69 1306-293, E-Mail: t.koch@boev.de
Cathrin
Mund, PR-Managerin
Telefon +49 (0) 69 1306-292, E-Mail: mund@boev.de
DLR präsentiert seine Forschung bei der Moskauer Messe MAKS 2017
- Das DLR präsentiert Beispiele seiner Raumfahrtforschung auf der Moskauer Messe MAKS.
- Die Exponate sind auf über 120 Quadratmetern in Halle F3, Stand A9, zu finden.
- Schwerpunkt(e): Raumfahrt, Exploration, Fernerkundung
Vom 18. bis 23. Juli 2017 stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf der nationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Russlands, dem Moskauer International Aviation and Space Salon MAKS, Satellitenmodelle, Simulatoren und Experimente für Raumfahrtmissionen aus. Die Exponate sind auf über 120 Quadratmetern in Halle F3, Stand A9, zu finden. Die Messe, die alle zwei Jahre ausgerichtet wird, hatte 2015 über 400 000 Teilnehmer und Gäste. Insgesamt beteiligten sich über 870 Unternehmen und Organisationen.
"Das DLR zeigt mit seinen Exponaten die Bandbreite seiner Raumfahrtforschung: Sie reicht von der Datengewinnung und -verarbeitung für den Klimaschutz über Experimente für die bemannte Raumfahrt bis hin zur Erkundung unseres Sonnensystems mit autonomen Landesystemen", betont die DLR-Vorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund. Dazu gehören beispielsweise die Erdbeobachtungssatelliten der Sentinel-Familie, der Satellit BIROS zur Feuerdetektion oder der Asteroidenlander Mascot. "Die Forschung des DLR geschieht dabei oftmals in nationalen und internationalen Kooperationen - die langjährige Zusammenarbeit mit unseren russischen Partnern manifestiert sich mit den beiden Missionsjubiläen von MIR’92 und MIR’97." Vor 25 Jahren schwebte mit Klaus-Dietrich Flade der erste Deutsche als Kosmonaut in die russische Raumstation MIR, fünf Jahre später - vor 20 Jahren - lebte und forschte der deutsche Kosmonaut Reinhold Ewald in der MIR.
Mit eROSITA auf der Jagd nach Dunkler Energie
Seit dem Urknall dehnt sich das Universum aus - zusätzlich angetrieben wird diese Expansion dabei durch die Dunkle Energie, einem Phänomen, das auch heute wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht ist. Das Weltraumteleskop eROSITA (extended Roentgen Survey with an Imaging Telescope Array) soll Licht ins Dunkel bringen und 2018 auf dem russischen Satelliten Spektrum-Roentgen-Gamma ins All starten. Von seinem Beobachtungsposten im All, dem zweiten Lagrange-Punkt, wird es dann in etwa 1,5 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde den gesamten Himmel mit einer bisher nicht erreichten Präzision durchmustern. Das vom DLR Raumfahrtmanagement im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Instrument des Max-Planck-Instituts für Extraterrestrische Physik soll dadurch einen genaueren Einblick in die Struktur des Universums und seine Entwicklung geben.
MASCOT - Landung auf einem Asteroiden
Der Asteroidenlander MASCOT, den das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelt hat, ist unterwegs zum Asteroiden Ryugu (1999 JU3). Am 3. Dezember 2014 begann der "Mobile Asteroid Surface Scout" an Bord der japanischen Sonde Haysabusa2 seine Reise durchs All. Im Sommer 2018 wird er sein Ziel erreichen. Während der Hayabusa2-Orbiter im dichten Flug über dem Asteroiden Material von seiner Oberfläche "einsaugen" und zur Erde zurückbringen wird, soll MASCOT auf Ryugu aufsetzen und erstmals in der Raumfahrtgeschichte an mehreren Orten Messungen auf einem Asteroiden durchführen. Mit vier Instrumenten an Bord sollen die mineralogische und geologische Zusammensetzung der Asteroidenoberfläche untersucht und Oberflächentemperatur sowie Magnetfeld des Asteroiden ermittelt werden. Sind alle Instrumente zum Einsatz gekommen, aktiviert MASCOT automatisch erneut den Schwungarm und springt mehrere Meter weit zu seinem nächsten Einsatzort.
ROBEX: Mission am Rechner und auf dem Ätna
Die Exploration ferner Himmelskörper und die Tiefseeforschung haben mehr gemeinsam als angenommen: Bei beiden Forschungsgebieten arbeiten die Forscher in unbekanntem Gelände und müssen ihre Rover möglichst selbstständig wissenschaftlich arbeiten lassen. In dem Projekt ROBEX (Robotische Exploration unter Extrembedingungen) hat sich eine Helmholtz-Allianz aus 16 deutschen Forschungsinstituten aus den Bereichen Tiefsee- und Weltraumforschung zum Ziel gesetzt, gemeinsame Technologien zur Erforschung schwer zugänglicher Gebiete zu entwickeln. Das DLR hat mit seinen Partnern die praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse im Juni 2017 auf dem Ätna in Sizilien durchgeführt - zuvor werden solche Szenarien aber auch in Simulationen am Rechner getestet. Der Missionssimulator bietet die Möglichkeit, den Rover LRU (Lightweight Rover Unit) virtuell auf dem Mond zu steuern, Sensoreinheiten von einem Lander einzusammeln und diese an einer vorgegebenen Position auf der Mondoberfläche auszulegen. Die Erkenntnisse dieser Simulation sind wiederum in die Entwicklung der Rover und Instrumente eingeflossen.
FireBIRD - Feuerdetektion per Satellit
Die Mission FireBIRD ist eine Erdbeobachtungsmission und hat als Hauptaufgabe die Feuerfernerkundung aus dem Weltraum. Dazu zählen das Entdecken und Vermessen von sogenannten Hochtemperaturereignissen und die Bereitstellung der Fernerkundungsdaten für die wissenschaftliche Forschung im DLR und für externe Partner. Die Mission verfolgt rein wissenschaftliche Ziele und alle Segmente dieser Erdbeobachtungsmission werden vom DLR kontrolliert.
Elektronische Nase für die Raumstation ISS
In abgeschlossenen Systemen wie der Internationalen Raumstation ISS herrschen besondere Umgebungsbedingungen, die zu erhöhtem mikrobiologischen Wachstum von Bakterien und Pilzen führen. Diese Organismen greifen Materialen auf der ISS an. Um Materialsicherheit auf der ISS über einen langen Zeitraum zu gewährleisten, wurde eine künstliche Nase - die E-Nose - entwickelt, die Bakterien- und Pilzbefall messen kann. Von Dezember 2012 bis Mai 2013 schnüffelte diese elektronische Nase im russischen Segment erfolgreich nach mikrobiellen Belastungen, indem sie die Stoffe analysiert, die Mikroorganismen an die Luft abgeben. Nun wird die E-Nose gemeinsam mit dem russischen Partner, dem Institut für Biomedizinische Probleme IBMP, weiterentwickelt: Ab voraussichtlich 2018 könnte eine modifizierte Schnüffelnase auf der ISS über Atemgasmessungen den Gesundheits- und Stresszustand der Astronauten untersuchen.
Copernicus - Europas Erdbeobachtungsprogramm im All
Um Entscheidungen treffen zu können, benötigen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dauerhaft verlässliche und aktuelle Informationen. Solche Informationen auf Basis von Erdbeobachtungsdaten bereitzustellen, ist Ziel von Copernicus, dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Dabei werden Daten der satellitengestützten Erdbeobachtungssysteme mit Daten boden-, see- und luftgestützter Systeme vernetzt - die Copernicus-Dienste analysieren und verarbeiten diese große Datenmenge zu öffentlich zugänglichen und kostenlosen Produkten, die den verschiedenen Nutzern zur Verfügung stehen. Anwendungsbereiche sind die Landüberwachung, die Überwachung der Meeresumwelt und der Atmosphäre sowie die Unterstützung des Katastrophen- und Krisenmanagements. Copernicus besteht dabei aus der Sentinel-Familie, einer Serie von Erdbeobachtungssatelliten, die eigens für das Programm gebaut und von der ESA betrieben werden.
Kontakte
Manuela Braun
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation, Redaktion Raumfahrt
Tel.: +49 2203 601-3882
Fax: +49 2203 601-3249
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation, Redaktion Raumfahrt
Tel.: +49 2203 601-3882
Fax: +49 2203 601-3249
Wissenschaft zum Anfassen: 360°-Film feiert Premiere in Hamburg
© HZG/Jan-Rasmus Lippels |
Im Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane erleben Zuschauerinnen und Zuschauer die aufregende Suche eines Zeppelins nach Meereswirbeln aus der Perspektive eines internationalen Forscherteams im Planetarium
In der Fulldome-Show „Die Wirbeljagd“ begleitet das Publikum Meeresforscherinnen und -forscher bei ihrer aufwändigen Suche nach bislang unbekannten Wirbeln im Ozean. Weltweit erstmalig kam dafür im Juni 2016 ein Zeppelin zum Einsatz. Jetzt ist die einzigartige Expedition „Uhrwerk Ozean“ in einer 30-minütigen 360°-Produktion zu erleben. Gestern feierte der Film im Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Planetarium Hamburg Weltpremiere, ab Mitte August läuft er im Programm. Weitere Aufführungen gibt es im Sommerprogramm des Mediendoms Kiel sowie ab Oktober in den Planetarien von Nürnberg, Flensburg und Berlin.
Rudolf Leisen, Leiter des Referats „System Erde“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Projektleiter des Wissenschaftsjahres 2016*17 Meere und Ozeane, ist begeistert: „Die Expedition ‚Uhrwerk Ozean‘ ist ein herausragendes Beispiel, wie man Forschung auf eindrucksvolle und spannende Weise auch für wissenschaftliche Laien kommunizieren kann. Das macht den Film ‚Die Wirbeljagd‘ zu einem Leuchtturmprojekt im aktuellen Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane.“
„Auch wissenschaftlich war die Expedition ‚Uhrwerk Ozean‘ ein voller Erfolg“, erklärt der Expeditionsleiter und Leiter am Institut für Küstenforschung im Helmholtz-Zentrum für Material- und Küstenforschung Geesthacht (HZG), Prof. Dr. Burkard Baschek. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses phantastische Forschungsergebnis nun einem breiten Publikum zugänglich machen können.“
Die Expedition: Rasante Spurensuche unter Zeitdruck
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass nicht nur große Meeresströmungen wie der Golfstrom unser Klima beeinflussen, sondern dass auch unzählige kleine Wasserwirbel dabei eine entscheidende Rolle spielen. Ein internationales Forscherteam unter Leitung des HZG wollte die bisher kaum untersuchten und für das menschliche Auge unsichtbaren Wirbel in einem einzigartigen Projekt in der Ostsee aufspüren. Dirigent der Expedition war ein Forschungszeppelin – eine echte Weltpremiere in der Meeresforschung. Jeder Tag der Expedition war ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn die Wirbel existieren nur wenige Stunden.
360° Wissenschaft
„Mit dieser 360°-Filmproduktion wollen wir die Bedeutung unserer Forschung für den Bürger aufzeigen und gleichzeitig die faszinierende Wirbeljagd ein Stück erlebbar machen“, sagt der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im HZG und Mit-Initiator des Fulldome-Projekts Dr. Torsten Fischer. „Durch die innovative Aufnahmetechnik nehmen die Zuschauerinnen und Zuschauer für einen Messtag die Perspektiven der Expeditionsteilnehmerinnen und -teilnehmer ein. Das ist in dieser Form einmalig.“
„Für das Planetarium Hamburg war es das erste Mal, dass weit mehr als die Hälfte der filmischen Produktion in Form von 360°-Material erstellt wurde“, sagt Sascha Kriegel, Leiter Content & Technik im Planetarium Hamburg.
Einen ersten Einblick in die „Wirbeljagd“ bietet Ihnen der Trailer zum 360°-Film.
Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Die Meeresforschung ist Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17. Meere und Ozeane bedecken zu rund 70 Prozent unseren Planeten. Sie sind Klimamaschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit langem; und doch sind sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 geht es um die Entdeckung der Meere und Ozeane, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung in die Öffentlichkeit und unterstützen den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlichem Partner begleitet.
Pressekontakt:
Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Christine Rutke
Gustav-Meyer-Allee 25 | Gebäude 13/5 | 13355 Berlin
Tel.: +49 30 308811-70 | Fax: +49 30 818777-125
presse@wissenschaftsjahr.de
www.wissenschaftsjahr.de
Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum
für Material- und Küstenforschung
Dr. Torsten Fischer, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 4152 87 1677
torsten.fischer@hzg.de
www.uhrwerk-ozean.de
Dr. Torsten Fischer, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 4152 87 1677
torsten.fischer@hzg.de
www.uhrwerk-ozean.de
Donnerstag, 13. Juli 2017
Stille neu entdecken: Studierende der Musikvermittlung/Konzertpädagogik erkundet die Klangmöglichkeiten der Kartause Buxheim
Studierende des aktuellen Master-Jahrgangs Musikvermittlung/ Konzertpädagogik Foto: Prof. Hoyer
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Augsburg/RW/MH – Mit dem Konzert „Silentium Sonorum – Stille Klänge“ spüren Musikstudierende des Leopold-Mozart-Zentrums der Universität Augsburg dem Wechsel von Klang und Stille mit Werken neuer und alter Musik nach. Die Veranstaltung findet am Sonntag, den 16.07.2017, um 17 Uhr – zum Thema „Stille“ passend – in der Kartause Buxheim statt.
In einem außergewöhnlichen Konzertprojekt nähern sich Studierende des Masters Musikvermittlung/ Konzertpädagogik dem Thema „Stille“ von verschiedenen Seiten an. Gibt es die absolute Stille? Wie wirken Klang und Stille im Kontrast? Was macht Stille mit uns? Die Mitwirkenden experimentieren mit den Klangeigenschaften der Kartause – jenem Ort, an dem das Thema Schweigen in den Statuten der Mönche einen ganz zentralen Wert hat.
Dabei gehen die Studierenden des Masterstudiengangs Musikvermittlung/ Konzertpädagogik zum einen vom Schweigeverbot der Kartäusermönche aus, zum anderen nutzen sie die besondere Akustik des Klosters, um den abstrakten Begriff der „Stille“ musikalisch-sinnlich erfahrbar zu machen.
Das Publikum erfährt in besonderer Weise sowohl die Stille des ehemaligen Klosters als auch den Klang in Form von Gesang und Instrumentalmusik. In unterschiedlichen Besetzungen sind unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Charles Gounod, Louis Spohr, Erhard Künzel, Jürgen Essl, Franco Margola, sowie Improvisationen und auch ungewohnte Klänge zu hören.
Das Konzert wurde von dem aktuellen Jahrgang des Masterstudiengangs Musikvermittlung/Konzertpädagogik des Leopold-Mozart-Zentrums der Universität Augsburg unter Leitung von Prof. Dr. Johannes Hoyer in Kooperation mit dem Heimatdienst Buxheim e. V. konzipiert.
Der Masterstudiengang Musikvermittlung/Konzertpädagogik
Die Studierenden des Aufbaustudiengangs Musikvermittlung/Konzertpädagogik kommen aus unterschiedlichsten Berufsfeldern: professionelle Musiker treffen auf Teilnehmer aus Instrumental- und Sozialpädagogik, sowie aus dem Kulturmanagement. Sie befassen sich mit lebendigen und vielfältigen Wegen der Vermittlung verschiedenster Musikrichtungen. Dabei zählen Konzeption und Präsentation verschiedener Formate genauso zu den Inhalten, wie Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätsmanagement. Der Masterstudiengang Musikvermittlung/Konzertpädagogik wird seit dem Wintersemester 2012/13 am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg angeboten und tritt immer wieder mit außergewöhnlichen und innovativen Konzertprojekten in Erscheinung.
Eckdaten zum Konzert:
„Silentium Sonorum – Stille Klänge“
am Sonntag, 16.07.17, um 17:00 Uhr
in der Kartause Buxheim (An der Kartause 15, 87740 Buxheim)
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um Spenden (für den Erhalt der Kartause) wird gebeten.
Mitwirkende:
Elke Kottmair, Sopran
Marlene Rauch, Klarinette
Wassily Frank, Gitarre
Michael Schmitt, Klavier, Orgel, Gitarre
Alexander Theiler, Klarinette, Bassklarinette
Leitung: Prof. Dr. Johannes Hoyer
Kontakt:
Prof. Dr. Johannes Hoyer
Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg
+49 (0) 821 45 04 16 – 12
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Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik
Foto: Ralf Voigt |
Man erkennt sie.
Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.
Man kennt sie.
Dann gibt es noch die anderen.
Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.
Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.
Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.
Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.
In meinem Verband war das bekannt.
Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?
Wie, sagte ich: 50 Menschen?
Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?
Warum so zaghaft?
Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!
Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.
Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:
1.000 Interviews?
Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?
Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.
Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.
Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.
Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.
Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.
Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.
Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:
„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“[1]
Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001
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