Berlin, 28. Juli 2017: Am 3. August 2017 fängt in den ersten Bundesländern das neue Schuljahr an. Für tausende Schulanfänger in Deutschland beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt. Aber nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen will gelernt sein, auch den Gang zur Schule können Kinder nicht ohne Hilfe meistern. Beim „Schulwegtraining“ sind die Eltern gefragt, mit Geduld und Einfühlungsvermögen ihr Kind anzuleiten.
Prof Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a.D.: „Kinder sehen den Straßenverkehr mit anderen Augen. Es braucht seine Zeit, bis sie Verkehrssituationen erfassen und ihr Verhalten darauf abstimmen können. Sie brauchen viel Übung auf ihrem Weg zur Schule, damit sie sicher unterwegs sind. Eltern dürfen diese Aufgabe nicht unterschätzen.“
In den letzten Tagen der Sommerferien sollten Eltern mit ihren Kindern den Schulweg abgehen. Zuerst muss die sicherste Route ermittelt werden, die nicht immer auch die kürzeste ist. Als Hilfe dienen Schulwegpläne, die von Kommunen und Schulen bereitgestellt werden und auf denen manche Gefahrenpunkte schon verzeichnet sind.
Geübt wird genau zu den Zeiten, in denen auch später das Kind den Weg gehen wird, denn am Wochenende oder zur Mittagszeit herrscht ein anderes Verkehrsaufkommen. Straßen werden nur an Ampeln, Überwegen oder Mittelinseln überquert. Das Kind darf den Verkehr dabei nicht aus den Augen verlieren und sollte beim Überqueren nicht unter Zeitdruck geraten. Auf dem Weg wird jeder Gefahrenpunkt gezeigt, beispielsweise Baustellen, versperrte Gehwege oder defekte Ampeln. Eltern müssen erklären, welches Verhalten jeweils angebracht ist.
Wie oft der Schulweg gemeinsam geübt wird, hängt von der Situation ab. Kinder lernen nicht gleich schnell und manche Schulwege sind anspruchsvoller als andere. Wenn der Hin- und Rückweg einige Male abgelaufen sind, tauschen Eltern und Kinder die Rollen: Jetzt übernimmt das Kind die Führung. Eltern greifen nur noch korrigierend ein.
Wenn die Kinder beim Rollentausch alle Vereinbarungen einhalten und sich sicher verhalten, können sie sich allein auf den Weg machen. Hin und wieder sollte aber der Weg von den Eltern mitgegangen werden, damit sich keine Fehler einschleichen.
In jedem Fall sollten Eltern nach Möglichkeit ihr Kind nicht mit dem Auto zur Schule fahren. Die „Elterntaxis“ hindern Schulkinder in ihrer Entwicklung und erschweren ihnen die Möglichkeit, selbstständig zu werden.
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Die Deutsche Verkehrswacht gehört zu den ältesten und größten Bürgerinitiativen Deutschlands. Seit ihrer Gründung 1924 arbeitet sie für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf unseren Straßen – heute mit mehr als 60.000 ehrenamtlich Engagierten. Sie informieren, beraten und trainieren mit Verkehrsteilnehmern jeden Alters sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Zielgruppenprogramme der DVW erreichen rund 2,5 Millionen Menschen pro Jahr. Die DVW finanziert ihre Aktionen und Programme mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring.