Prof. Dr. Theo Hartogh und Dr. Ulrike Kehrer mit den Utensilien der „Geschichte zum Suppenstein“, die in der Fortbildung thematisiert wird. (Bild: Daubenspeck) |
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Universität Vechta und Katholische
Akademie Stapelfeld entwickeln neues Fortbildungsformat für haupt- und
ehrenamtliche Mitarbeiter in der Pflege und Angehörige
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„Es
war einmal…“ Der bekannte Satz ist Anfang vieler Märchen und Geschichten.
Geschichten, die Bilder im Kopf wecken: Von der Handlung selbst, der
Atmosphäre und den Gefühlen der Hauptfiguren – aber möglicherweise auch der
eigenen Kindheit und der Situation, in der man die Geschichte vorgelesen
bekam. Solche „inneren Bilder“ geben Menschen Halt und Zutrauen. In der
Arbeit mit dementiell Erkrankten nehmen diese Bilder, die beim Vorlesen einer
Geschichte entstehen, eine besondere Funktion ein: Sie können Erinnerungen
wachrufen und so das Gefühl vermitteln, wichtig und präsent zu sein. Mit der
Thematik des Vorlesens für dementiell erkrankte Menschen befasst sich die
gleichnamige Fortbildung, die am 5. und 6. September 2017 erstmals an der
Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) angeboten wird. Konzipiert wurde sie
in Kooperation mit der Universität Vechta.
„Wer
es versteht, lebendig vorzulesen, kann durch Ton, Rhythmus, Gestik und Mimik
viele Bilder beim Zuhörer erwecken“, erläutert Dr. Ulrike Kehrer, die zuständige
Leiterin der Fortbildung an der KAS. „Auch wenn die Worte selbst vielleicht
nicht mehr verstanden werden, wirken die nonverbalen Signale anregend. Eine
Erzählpause weckt Neugier, die Stimmlage kann eine Atmosphäre düster oder
fröhlich machen.“ Die Fortbildung übt mit den TeilnehmerInnen das lebendige
Vorlesen und das Erzeugen von Bildern. Außerdem stehen Aufbau und Gestaltung
einer Vorlese-Einheit auf dem Programm inklusive Handreichungen zur Auswahl
geeigneter Texte wie der „Geschichte zum Suppenstein“, zum Einsatz von
Requisiten und zur Gestaltung der Rahmenbedingungen.
Die
Fortbildung ist aus der Kooperation von KAS und Universität Vechta
entstanden, die 2015 begonnen hat. „Bisher lag ein Schwerpunkt auf Kursen zum
Singen und Musizieren mit dementiell erkrankten Menschen“, erläutert Prof.
Dr. Theo Hartogh von der Universität Vechta. „Die letztjährige Fachtagung
‚Märchen-Musik-Demenz‘ in der KAS regte uns an, unser gemeinsames Angebot im
Bereich Demenz inhaltlich zu erweitern und das Vorlesen zum Thema eines
eigenen Seminars zu machen. Auch hier sind haupt- und ehrenamtliche
MitarbeiterInnen in der Pflege oder Angehörige von dementiell Erkrankten die
Zielgruppe.“
Informationen und Anmeldung unter www.ka-stapelfeld.de/programm oder telefonisch bei Veronika Steiner du-Poel unter 04471 1881128.
Pressekontakt:
Sabrina Daubenspeck Universität Vechta Präsidialbüro, Marketing und Kommunikation Fon +49 (0) 4441.15 520 Fax +49 (0) 4441.15 523 E-Mail pressestelle@uni-vechta.de |